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Spear-Phishing: was die Angriffe so gefährlich macht

In unseren vergangenen Blogbeiträgen haben wir uns bereits mit dem Thema Phishing und Phishing-Kampagnen beschäftigt. Bei Phishing-Angriffen muss jedoch zwischen verschiedenen Angriffsarten unterschieden werden. Im Zeitalter der digitalen Vernetzung sind sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen einer wachsenden Gefahr ausgesetzt: Vertrauliche Daten, die finanzielle Stabilität und sogar die persönliche Sicherheit können gefährdet sein. Die Angriffsart, welche diese Aspekte gefährdet, wird als Spear-Phishing bezeichnet.

In diesem Blogbeitrag zeigen wir auf, warum es sich bei diesen Angriffen nicht nur um eine abstrakte Gefahr handelt, sondern um eine reale Bedrohung, die sich in zunehmendem Maße in Form von hoch entwickelten und gezielten Cyber-Angriffen sowohl gegen Organisationen als auch gegen Einzelpersonen richtet. Dabei erklären wir die Definition von Spear-Phishing und wie sich die Angriffe von herkömmlichen Phishing-Angriffen unterscheidet.

Spear-Phishing-Attacken zielen auf den Diebstahl von persönlichen Daten von Unternehmen und Einzelpersonen ab. | Bildquelle: TarikVision | BILD NR.: 647005361

Was ist Spear-Phishing?

Spear-Phishing ist eine spezielle Form des Online-Betrugs. Wie alle Phishing-Angriffe kann diese Angriffsart per E-Mail, SMS oder Telefonanruf erfolgen. Der Unterschied besteht darin, dass sich Spear-Phishing-Betrüger nicht mit pauschalen „Massen-Phishing“-Taktiken an Tausende oder Millionen von potenziellen Opfern wenden. Das Ziel ist eine bestimmte Person oder Personengruppe, wie z.B. der regionale Vertriebsleiter eines Unternehmens oder Personen in Führungspositionen.

Die Angreifer stellen intensive Nachforschungen über ihre Zielpersonen an, um persönliche Informationen zu sammeln. Mit Hilfe dieser Informationen erstellen sie dann gefälschte E-Mails oder Nachrichten, die den Anschein erwecken, von vertrauenswürdigen Quellen zu stammen, wie z.B. vom Arbeitgeber, einer Bank oder sonstigen Interessengebieten des Opfers. Das erschwert die Erkennung und macht Spear-Phishing oft noch gefährlicher als herkömmliche Phishing-Angriffe. Ziel ist es, das Opfer dazu zu verleiten, gefälschte Links anzuklicken, schädliche Anhänge zu öffnen oder vertrauliche Informationen preiszugeben. Spear-Phishing ist also wie ein maßgeschneiderter Betrugsversuch, der darauf abzielt, eine bestimmte Person zu täuschen, um an ihre persönlichen oder geschäftlichen Daten zu kommen und zu stehlen.

Wie funktioniert Spear-Phishing im Vergleich zu herkömmlichem Phishing?

Beim herkömmlichen Phishing handelt es sich eher um ein weit gespanntes Netz, das darauf abzielt, eine große Zahl von Nutzern zu erreichen. Diese Angriffe sind häufig nicht spezifisch und nutzen allgemeine E-Mails oder Mitteilungen, um Menschen dazu zu verleiten, auf gefälschte Links zu klicken oder persönliche Informationen preiszugeben.

Spear-Phishing ist dagegen wie ein gezielter Speer, der auf ein bestimmtes Ziel gerichtet ist. Hier investieren die Angreifenden Zeit und Mühe, um ihre Opfer zu recherchieren und personalisierte, überzeugende Nachrichten zu erstellen. Spear-Phishing-Attacken sind Angriffe, die sich gegen bestimmte Personen, Unternehmen oder Organisationen richten. Sie nutzen detaillierte Informationen über die Opfer, um die Erfolgschancen des Angriffs zu maximieren.

Auf welche Ziele haben es die Angriffe abgesehen?

Ein Spear-Phishing-Angriff zielt darauf ab, bestimmte Personen zu täuschen und ihre vertraulichen Informationen zu stehlen. Häufig handelt es sich dabei um Führungskräfte oder Organisationen. Die Angreifer wählen ihre Opfer sorgfältig aus, um die Erfolgschancen ihres Angriffs zu maximieren. Ziele von Spear-Phishing Angriffen sind oft:

  1. Unternehmensführung: Hauptziel von Spear-Phishing sind häufig CEOs, CFOs und andere Führungskräfte. Angreifer können versuchen, sich als diese Personen auszugeben, um finanzielle Transaktionen einzuleiten.
  2. Mitarbeiter mit Zugang zu Finanzdaten: Beliebte Angriffsziele sind auch Personen, die in Finanzabteilungen arbeiten oder Zugang zu sensiblen Finanzinformationen haben. Ziel der Angreifer kann der Diebstahl von Informationen wie z.B. Bankkontodaten oder Geschäftskonten sein.
  3. IT-Personal: IT-Mitarbeiter sind ebenso potenzielle Ziele. Dies gilt insbesondere für Mitarbeiter, die Zugang zu Netzwerken und Sicherheitssystemen haben. Durch den Zugriff auf diese Konten kann ein Angreifer bedeutende Kontrolle über die IT-Infrastruktur eines Unternehmens erlangen.
  4. Forscher und Entwickler: In Fällen von Industriespionage kann das Ziel von Spear-Phishing-Angriffen Forscher und Entwickler sein. Diese zielen darauf ab, geistiges Eigentum oder Forschungsergebnissen zu stehlen.

Bei Spear-Phishing tarnen sich die Angreifer als vertrauenswürdige Quelle, um das Ziel zu täuschen. | Bildquelle: Phruetthiphong | BILD NR.: 652854292

Welche Rolle spielt die soziale Medienrecherche bei Spear-Phishing-Angriffen?

Die Suche in sozialen Netzwerken spielt bei Spear-Phishing-Angriffen eine zentrale Rolle, da sie es den Angreifern ermöglicht, wertvolle Informationen über ihre potenziellen Ziele zu erhalten. Der erste Schritt ist die Identifizierung von Personen, die aufgrund ihrer beruflichen Position oder ihrer Zugriffsrechte als lukrative Ziele in Frage kommen. Anschließend werden die Profile in sozialen Netzwerken durchsucht, um persönliche Informationen wie Interessen, Hobbys und berufliche Details zu sammeln und zu analysieren. Mit diesen Daten wird nicht nur eine Vertrauensbasis geschaffen, sondern es können auch überzeugende Spear-Phishing-Nachrichten erstellt werden. Die auf diese Weise gesammelten Informationen werden geschickt in gefälschte Nachrichten eingebaut, die den Anschein erwecken, von vertrauenswürdigen Quellen zu stammen. Zuletzt ermöglicht Social-Media-Research auch die Identifizierung von Sicherheitslücken, indem Angreifer nach Schwachstellen suchen, um ihre Angriffe gezielter und effektiver zu gestalten. Ein bewusster Umgang mit persönlichen Informationen in sozialen Medien ist daher entscheidend für die Minimierung des Risikos von Spear-Phishing.

Wie erkenne ich die Anzeichen von Spear-Phishing?

Das Erkennen von Spear-Phishing kann eine Herausforderung darstellen, da die Angreifer gezielt personalisierte Angriffe durchführen, um ihre Erfolgschancen zu maximieren. Ein typisches Beispiel wäre eine E-Mail, die von einem vertrauten Mitarbeiter zu stammen scheint und persönliche Informationen über den Empfänger enthält, um einen authentischen Eindruck zu erwecken. Trotzdem können auch in solchen E-Mails schädliche Links oder Anhänge versteckt sein, die potenziell gefährlich sind. Um Spear-Phishing-Angriffe rechtzeitig zu erkennen, sollten Sie auf folgende Warnsignale achten:

  • Personalisierte Nachrichten: Seien Sie wachsam gegenüber unerwarteten E-Mails, die persönliche Informationen wie Ihren Namen, Ihre Position im Unternehmen oder andere spezifische Details enthalten, die darauf hindeuten, dass die Nachricht gezielt an Sie gerichtet ist.
  • Unerwartete Anhänge und Links: Seien Sie äußerst vorsichtig bei E-Mails, die unerwartete Anhänge oder Links enthalten. Diese könnten dazu verwendet werden, schädliche Software auf Ihrem Gerät zu installieren oder Sie auf gefälschte Websites umzuleiten, die darauf abzielen, Ihre Daten zu stehlen.
  • Dringender Handlungsbedarf: Wenn eine Nachricht plötzlich dringendes Handeln erfordert, sollten Sie skeptisch sein. Phishing-E-Mails verwenden oft Drucktaktiken, um Sie dazu zu bringen, schnell zu handeln, ohne viel zu überlegen.
  • Unbekannter Absender oder E-Mail-Adresse: Prüfen Sie den Absender und die E-Mail-Adresse genau. Verdächtige oder ungewöhnliche Absenderadressen können ein Hinweis darauf sein, dass es sich um einen Phishing-Versuch handelt.

Es ist wichtig, sich dieser Anzeichen bewusst zu sein und stets wachsam zu bleiben, um Spear-Phishing-Angriffen erfolgreich zu begegnen. Insbesondere für Unternehmen ist es von entscheidender Bedeutung, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schulen und ihr Sicherheitsbewusstsein zu stärken, damit sie Phishing-Angriffe wie Spear-Phishing frühzeitig erkennen können. Bei itsecuritycoach bieten wir maßgeschneiderte Cyber-Security-Trainings und Schulungen an, die auf Ihre spezifischen Anforderungen zugeschnitten sind. Kontaktieren Sie uns – das erste Beratungsgespräch ist kostenlos!

Fazit

Im Gegensatz zum herkömmlichen Phishing, das auf die Masse abzielt, geht es beim Spear-Phishing um Qualität und Präzision. Der personalisierte Charakter von Spear-Phishing-Angriffen macht diese Angriffe oft schwerer erkennbar und erhöht die Erfolgschancen für die Angreifer. Um geeignete Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen und sich vor den Gefahren zu schützen, müssen sich Unternehmen und Privatpersonen dieser unterschiedlichen Angriffsmethoden und der Bedeutung der Bedrohung bewusst sein.

So werden beim Spear-Phishing gezielt Personen getäuscht, die über besonderen Einfluss und Zugang zu sensiblen Informationen verfügen. Die Folgen eines solchen Angriffs können für die betroffenen Personen oder Organisationen sehr schwerwiegend sein. Dies gilt sowohl für den finanziellen Schaden als auch für den Vertrauens- und Reputationsverlust.

Mehr über den Ablauf und die Ziele von Phishing-Angriffen sowie Präventionsmaßnahmen erfahren Sie in unserem Blogbeitrag Phishing-Mails: So schützen Sie Ihre Daten vor den Tricks der Angreifenden. Im nächsten Blogbeitrag zeigen wir Ihnen, wie Sie sich vor gezielten Phishing-Angriffen schützen können und stellen Fallbeispiele vor, wie Hacker in der Vergangenheit erfolgreiche Spear-Phishing-Angriffe durchgeführt haben.

Quellen:

https://de.norton.com/blog/malware/what-spear-phishing

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