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Free Wifi: Risiken und Schutzmaßnahmen in öffentlichen Netzwerken

Ob in der Bahn, im Café oder am Flughafen: Immer häufiger stoßen wir auf öffentliche WLAN-Netzwerke, die ohne Passwort zugänglich sind. Doch hinter dieser bequemen Vernetzung lauern auch erhebliche Risiken: Ohne ausreichende Sicherung können sich Cyberkriminelle leicht Zugang zu ungesicherten Netzwerken verschaffen. In diesem Blogartikel erfahren Sie, was Sie bei der Nutzung von Free Wifi beachten sollten, welche Gefahren bestehen und wie Sie mit Schutzmaßnahmen kostenloses WLAN sicher nutzen können.

Kostenloses WLAN ist praktisch, doch es gibt einige Risiken bei der Nutzung. | Bildquelle: belart84 | BILD NR.: 242007530

Risiken von öffentlichem WLAN: Was Sie wissen sollten

In privaten Netzwerken, die durch einen sicheren Schlüssel geschützt sind, haben nur autorisierte Personen Zugang. Dies bedeutet, dass nur eine begrenzte Anzahl an vertrauenswürdigen Personen und Geräten im Netzwerk vorhanden ist. Im Gegensatz dazu sind öffentliche Netzwerke für jeden zugänglich. Diese Art von WLAN wird häufig an öffentlichen Orten wie Cafés, Restaurants, Hotels, in der Bahn oder Flughäfen angeboten. Doch durch die fehlende Sicherung des Netzwerks können auch unbekannte und potenziell gefährliche Akteure auf das Netzwerk zugreifen.

Ein weiteres Problem ist die fehlende Verschlüsselung: Innerhalb eines ungesicherten Netzwerks werden Daten oft im Klartext übertragen. Dies ermöglicht es anderen Nutzern im selben Netzwerk, Ihre gesendeten Daten einzusehen und abzufangen. Besonders sensible Informationen wie Passwörter, Kreditkartendaten oder persönliche Nachrichten sind somit einem hohen Risiko ausgesetzt.

Die Nutzung ungesicherter Netzwerke erfordert daher besondere Vorsicht und geeignete Schutzmaßnahmen, um Ihre persönlichen Daten und Ihre Privatsphäre zu schützen.

Angriffe auf öffentliche Netzwerke

Neben der unverschlüsselten Übertragung von Daten in öffentlichen Netzwerken gibt es weitere Risiken, die mit der Nutzung von Free Wifi einhergehen. Cyberkriminelle nutzen verschiedene Methoden, um Nutzer dieser Netzwerke anzugreifen und sensible Informationen zu stehlen:

  • „Evil Twin“: Kriminelle richten gefälschte WLAN-Hotspots ein, die dem legitimen Netzwerk ähneln. Diese sogenannten “Evil Twins” verleiten Nutzer dazu, sich damit zu verbinden. Sobald eine Verbindung hergestellt ist, können Angreifer den gesamten Datenverkehr überwachen und Schadsoftware einschleusen.
  • Man-in-the-Middle (MitM): Angreifer schalten sich als “Man-in-the-Middle” zwischen den WLAN-Router und Ihr Gerät. Dadurch können sie den Datenverkehr abfangen und manipulieren, um an persönliche Informationen wie Passwörter zu gelangen.
  • Packet Sniffing: In unverschlüsselten Netzwerken werden Datenpakete im Klartext übertragen. Angreifer können diese Pakete mit spezieller Software abfangen und sensible Informationen wie Login-Daten oder Kreditkartennummern extrahieren.
  • Einschleusen von Malware: Öffentliche Netzwerke sind ein ideales Ziel für Angreifer, um Malware auf Geräte einzuschleusen. Diese Schadprogramme können Daten stehlen, Systeme beschädigen und die betroffenen Geräte infizieren.

Fallbeispiele: Angriffe durch Free Wifi

Im April 2024 wurde ein australischer Mann am Flughafen festgenommen, der an mehreren Flughäfen im Land „Evil Twin“-WLAN-Angriffe durchführte. Sein Ziel war es, die E-Mail- und Social-Media-Zugangsdaten von Passagieren abzugreifen. Der Mann nutzte ein tragbares Gerät, um mehrere gefälschte WLAN-Access-Points einzurichten. Wenn sich Nutzer mit diesen Netzwerken verbinden wollten, wurden sie aufgefordert, ihre E-Mail- oder Social-Media-Zugangsdaten einzugeben. Diese Informationen konnten dann von dem Angreifer verwendet werden, um Zugriff auf die Konten zu erlangen, sensible Daten zu stehlen oder diese Daten an andere Cyberkriminelle zu verkaufen.

Ein weiterer australischer Mann wurde kontaktiert und darüber informiert, dass er einem Unternehmen über 7.000 Dollar schuldete, über welches er digitale Geschenkkarten und Abonnements an unbekannte E-Mail-Adressen gesendet hatte. Bei einer Untersuchung stellte er fest, dass seine Kreditauskunft zur gleichen Zeit mehrere ungewöhnliche Anfragen enthielt. Die erste Anfrage erfolgte kurz nach einer Reise, bei der er seinen Laptop genutzt hatte. Während er mit seinem Laptop mit einem öffentlichen WLAN verbunden war, versendete er ID-Dokumente wie seinen Reisepass und seine Geburtsurkunde. Dabei war er mit einem gefälschten Hotspot verbunden, den ein Cyberkrimineller eingerichtet hatte, welcher dadurch seine sensiblen Dokumente abfangen konnte und sie verwendete, um die Identität des Opfers zu stehlen.

Diese Vorfälle verdeutlichen die erheblichen Risiken, die mit der Nutzung ungesicherter öffentlicher WLAN-Netzwerke verbunden sind. Nutzer sollten besonders vorsichtig sein und vermeiden, persönliche Daten einzugeben, wenn sie sich mit einem kostenlosen WLAN verbinden.

Durch gefälschte WLAN-Hotspots können durch Angreifer sensible Daten wie Kreditkarten-Informationen abgegriffen werden. | Bildquelle: weerapat1003 | BILD NR.: 71971698

Schutzmaßnahmen bei der Nutzung von Free Wifi

Trotz der Risiken, die mit der Nutzung von Free Wifi verbunden sind, gibt es verschiedene Maßnahmen, um sich vor den Risiken öffentlicher Netzwerke zu schützen:

  • VPN nutzen: Ein virtuelles privates Netzwerk (VPN) bietet eine zusätzliche Sicherheitsebene, indem es die übertragenen Daten verschlüsselt. Dadurch wird es für Angreifer erheblich schwieriger, Ihre Daten abzufangen oder zu manipulieren. Es ist daher ratsam, ein VPN auf Ihrem Gerät zu verwenden, wenn Sie sich mit einem öffentlichen WLAN verbinden.
  • Software-Updates und Antivirenprogramme: Halten Sie Ihr Betriebssystem und Ihre Sicherheitssoftware stets auf dem neuesten Stand, um Ihr Gerät vor potenziellen Bedrohungen zu schützen.
  • Zwei-Faktor- oder Multi-Faktor-Authentifizierung (2FA oder MFA): Aktivieren Sie 2FA oder MFA für Ihre wichtigsten Konten, um sie mit einer zusätzlichen Sicherheitsprüfung zu sichern. Dadurch wird es schwieriger für Angreifer, Zugriff auf Ihre Konten zu erlangen.
  • Dateiund Verzeichnisfreigabe deaktivieren: Durch die Deaktivierung des Zugriffs auf Dateien und Verzeichnisse wird verhindert, dass Angreifer unautorisierten Zugriff auf Dateien erlangen können.
  • Automatische Verbindung deaktivieren: Schalten Sie die automatische Verbindung zu WLAN-Netzwerken aus, um zu verhindern, dass Ihr Gerät automatisch mit potenziell gefährlichen Netzwerken verbunden wird.
  • Vermeiden Sie die Eingabe sensibler Informationen: Geben Sie keine sensiblen Daten wie Passwörter, Kreditkartendaten, Sozialversicherungsnummern oder Ihre Privatadresse ein, während Sie mit öffentlichen Netzwerken verbunden sind.

Durch die Beachtung dieser Schutzmaßnahmen können Sie das Risiko minimieren und Ihre Privatsphäre beim Surfen über öffentliche WLAN-Netzwerke besser schützen.

Schutzmaßnahmen wie die Verwendung eines VPN bieten mehr Sicherheit in öffentlichen Netzwerken. | Bildquelle: DenPhoto | BILD NR.: 376422306

Fazit

Die Nutzung von Free Wifi bietet zweifellos eine bequeme Möglichkeit, überall online zu gehen, jedoch birgt diese Bequemlichkeit auch erhebliche Sicherheitsrisiken. Unverschlüsselte Netzwerke und die Gefahr von Angriffen wie Man-in-the-Middle und „Evil Twin“-Hotspots machen es einfach für Cyberkriminelle, persönliche Daten abzufangen und zu missbrauchen.

Um Ihre Sicherheit beim Surfen in öffentlichen WLAN-Netzwerken zu gewährleisten, sollten Sie stets vorsichtig sein und geeignete Schutzmaßnahmen ergreifen. Dazu gehören die Nutzung eines VPNs zur Verschlüsselung Ihrer Daten, die Aktualisierung Ihrer Sicherheitssoftware, die Vermeidung der Eingabe sensibler Informationen und die Deaktivierung der automatischen WLAN-Verbindung. Indem Sie diese einfachen Vorsichtsmaßnahmen befolgen, können Sie das Risiko von Cyberangriffen erheblich reduzieren und Ihre Online-Privatsphäre besser schützen.

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Quellen:

The risks of public Wi-Fi (norton.com)
Öffentliche WLAN-Netze sicher nutzen: Darauf sollten Sie achten | Verbraucherzentrale.de
Australian man charged for conducting ‘evil twin’ WiFi attacks at airports | Digital Watch Observatory
Connecting to public Wi-Fi and hotspots | Cyber.gov.au

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